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Rahmenformen

    Es gibt unzählige Rahmenbauarten für Fahrräder. Je nach dem, ob ein unnachgiebiges Sportchassis oder ein bequem zu besteigendes Alltagsgefährt gewünscht ist, unterscheiden sich Sitzposition, Komfort, Material, Konstruktion und Fahrverhalten deutlich voneinander.

    Die verbreitetste und zugleich optimale Bauform, was das Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht betrifft, bildet der Diamant-Rahmen, benannt nach seinem aus Trapez und Dreieck  bestehenden Rohrgefüge. Der Entwurf des Diamantrahmens ist jedoch nicht optimal, wenn eine Hinterradfederung zum Einsatz kommen soll: hierfür ist eine Y-Rahmenform aus übergrossen Rohren besser geeignet.

    Um den Aufstieg zu erleichtern, gibt es etliche Möglichkeiten, das Oberrohr tiefer am Sitzrohr anzusetzen. Je enger allerdings Ober- und Unterrohr zusammenlaufen, umso verdrehanfälliger und flatteriger ist ein Fahrrad mit tiefem Einstieg, der Einsatzzweck beschränkt sich auf Stadtverkehr oder allenfalls auf den Wochenendausflug ohne sportliche Ambitionen.

    Aluminium ist bei Rahmenbauern fest etabliert, seine Eigenschaften wirken sich auf das Erscheinungsbild eines Rahmes nachhaltig aus. Früher gab es "Drahtesel" mit schlanken, dünnwandigen Rohren aus Stahl, heute folgt die Form dem leichten, aber weichen Aluminium dahingehend, dass Rohre viel grösser und dickwandiger sind und damit eine recht bullige Ausstrahlung haben. Alurahmenentwüfe sind flächiger und haben die Tendenz, vom Ideal des Diamantrahmens abzuweichen. Die Fügetechnik beschränkt sich beim Aluminium hauptsächlich auf Schweissen, was den Einsatz von Muffen erübrigt und freiere Gestaltung der Rohrknoten erlaubt.

    Völlig losgelöst von allen Kostruktionsvorgaben, die durch Verwendung von Rohren und Blechen entstehen, erschafft man mit Carbonfasergewebe und Bindemittel einen Rahmenkörper, der seiner Beanspruchung perkekt angepasst ist und der gleichzeitig freies, fliessendes Design gestattet. Tiefer Einstieg und Steifigkeit sind hier keine Gegensätze, aber leider ist die Fertigung in langer Handarbeit aufwendig und teuer.
 

Diamantrahmen
 
Tourenrad (alte Geometrie) 
Stahl
  • Steuerrohr 
  • Oberrohr 
  • Unterrohr 
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben 
  • 2 Kettenstreben
bis auf Hinterbau alle Rohre gerade
Rennrahmen
Stahl
  • Steuerrohr 
  • Oberrohr 
  • Unterrohr 
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben 
  • 2 Kettenstreben
bis auf Hinterbau alle Rohre gerade

Rahmen mit tiefem Einstieg
 
Schwanenhals (alte Geometrie) 
Stahlrohr
  • Steuerrohr 
  • Oberrohr 
  • Unterrohr 
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben 
  • 2 Kettenstreben
Ober- und Unterrohr ein- bzw. zweifach gebogen und verstrebt
Trapez-Rahmen
Stahlrohr
  • Steuerrohr
  • Oberrohr
  • Unterrohr
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben
  • 2 Kettenstreben
Wie Diamantrahmen, aber am Sitzrohr herunter gezogenes Oberrohr
"Sport"-Rahmen
Stahlrohr
  • Steuerrohr 
  • Oberrohr 
  • Unterrohr 
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben 
  • 2 Kettenstreben
Oberrohr gebogen
Mixte-Rahmen
Stahlrohr
  • Steuerrohr 
  • 2 Oberrohr 
  • Unterrohr 
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben 
  • 2 Kettenstreben
Oberrohr geteilt
"Sport"
Stahlrohr
  • Steuerrohr 
  • Oberrohr 
  • Unterrohr 
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben 
  • 2 Mittelstreben 
  • 2 Kettenstreben
Mittelstreben setzen das Oberrohr in einer Linie zum Ausfallende fort. 
verstärkter Hinterbau
Jumelée
Stahlrohr
  • Steuerrohr 
  • 2 Oberrohre, durchgehend bis zum Ausfallende 
  • Unterrohr 
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben 
  • 2 Kettenstreben
Oberrohre seitlich am Sitzrohr angemufft 
verstärkter Hinterbau
Berceau
Stahlrohr
  • Steuerrohr 
  • 2 Oberrohre, durchgehend bis zum Ausfallende 
  • Unterrohr 
  • Sitzrohr 
  • 2 Sitzstreben 
  • 2 Kettenstreben
für tieferen Einstieg etwas nach unten durchgebogene Oberrohre, sonst wie Jumelée 
verstärkter Hinterbau

Rahmen mit Federschwinge
 
MTB-Rahmen (Univega) 
Aluminiumrohre, -bleche und -frässtücke
  • Y-Form aus Oberrohr, Unterrohr und Strebe 
  • triangulierte Hinterbauschwinge
Oberrohr gebogen 
Knotenblech mit Dämpferstütze 
MTB-Rahmen (Arrow)
Aluminiumrohre, -bleche und -frässtücke
  • Y-Form aus Unterrohr und doppelt verstrebtem Sitzdom 
  • Kastenschwinge
Profilschwinge mit rechteckigem Querschnitt 
Knotenblech mit Dämpferstütze